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Auf einen Ruck

Oft vergehen Monate und Jahre, bis der Abhängige nach ersten Anstößen sein Problem mit klaren Augen sieht. Die Widerstände, erschweren eine rasche positive Entwicklung.

Nur ganz selten gelingt die Umstellung auf Anhieb. Z. B. nach einem einschneidenden Ereignis, das den Abhängigen plötzlich mit seinem Problem konfrontiert: ein Krankenhausaufenthalt, der Tod eines Trinkkameraden, der Auszug des Ehepartners.

Meist verläuft die Umorientierung in vielen kleinen Schritten. Natürlich wird diese Reihe in der Praxis nicht Punkt für Punkt durchlaufen. Schwankungen sind die Regel; eine zu rasch positive Veränderung kann sich als oberflächlich herausstellen.

Der Alkoholkranke merkt, dass sein Zustand immer schlechter wird. Die Erkenntnis, dass zwischen seinen aktuellen gesundheitlichen, psychischen und sozialen Schwierigkeiten einerseits und dem Alkoholkonsum andererseits ein Zusammenhang besteht, lässt sich nicht weiter unterdrücken. Reaktionen der Umwelt (Ärzte, Ehefrau, Arbeitgeber ...), zunächst schroff zurückgewiesen, werden teilweise ernst genommen:

  • "ch will versuchen, weniger zu trinken.

Die Versuche, die Kontrolle über das Trinken zurückzugewinnen, scheitern:

  • Ich kann nicht mäßig trinken.
  • Ich darf keinen Alkohol mehr trinken.

Die Abstinenz gelingt zunächst nur für kurze Zeitabstände, erneute Rückfälle:

  • Allein schaffe ich es nicht.

Unter dem Druck der Rückfälle und der damit verbundenen gesundheitlichen und sozialen Gefährdung werden stationäre Behandlungsangebote angenommen: 

Helft mir!

Der Abhängige wird über seine Krankheit aufgeklärt. Er lernt Menschen kennen, die Ähnliches erlebt haben. Es fällt ihm aber immer noch schwer, sich mit seiner neuen Rolle zu identifizieren. Er bezweifelt, ob das, was er hört, wirklich auf ihn zutrifft. Er neigt dazu, sich mit anderen zu vergleichen, bei denen es schlimmer war. Dass es Alkoholkranke gibt, glaubt er; er fragt sich aber, ob er wirklich dazugehört. Er bleibt zwiespältig:

  • Ich bin alkoholkrank (abhängig).
  • Bin ich alkoholkrank? (abhängig)?

Die Überprüfung der bisher gemachten Erfahrungen führt - vielleicht erst nach erneuten Rückfällen - zur Erkenntnis:

  • Ich bin alkoholkrank (abhängig).

Da der Alkohol bisher ganz bestimmte Funktionen erfüllt hat (Hemmungen überwinden, Schwierigkeiten wegschieben, Kontakt herstellen und aufrechterhalten, abschalten können etc.), geht es jetzt dem Alkoholkranken darum, sein Verhalten so zu ändern, dass das Suchtmittel nicht mehr benötigt wird:

  • Ich will lernen, ohne Alkohol zu leben.
  • Ich will lernen, meine Schwierigkeiten ohne Alkohol zu bewältigen.

Je länger die Abstinenz dauert, je mehr der Abhängige in die Wirklichkeit zurückkommt und je besser er es lernt, seine Fähigkeiten einzusetzen und mit sich und seiner Umwelt zurechtzukommen, umso mehr tritt der Alkohol in den Hintergrund:

  • Ich brauche keinen Alkohol.

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