MPU für Promille- Fahrradfahrer
Dennoch kommt es zu einer MPU, wenn ein Führerscheinbesitzer aufgrund einer Trunkenheitsfahrt mit dem Fahrrad mit hoher Blutalkoholkonzentration bestraft wird.
Anmerkung:
Es ist nicht erforderlich, dass ein Gericht die Fahrerlaubnis entzieht.
Gründe für die MPU bei Fahrradfahren:
Die Trunkenheitsfahrt eines Radfahrers wird dem Bundeszentralregister gemeldet.
Es folgt eine Meldung an das Kraftfahrt- Bundesamt in Flensburg. Wohnortsbedingt wird die zuständige Straßenverkehrsbehörde unterrichtet, und dort prüft der Sachbearbeiter die Fahrerpersonalakte.
Stellt nun der Sachbearbeiter fest, dass bereits eine Trunkenheitsfahrt mit dem Auto vorgelegen hat oder eine Trunkenheitsfahrradfahrt von 2,5 Promille und mehr erstmalig vorliegt, kann die Fahreignung in begründeten Fällen jederzeit bezweifelt werden. Lag eine Führerscheinsperre wegen einer Trunkenheitsfahrt mit dem Pkw bereits vor, und wurde eine Trunkenheitsfahrt mit dem Fahrrad
begangen, wird davon ausgegangen, dass der Fahrer den Verkehr und sich selbst gefährdet.
Folgend wird die Fahreignung angezweifelt, da der Alkoholkonsum und die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr nicht getrennt werden kann, oder da der Fahrer seinen Alkoholkonsum nicht mehr unter Kontrolle hat (ab einer Blutalkoholkonzentration von mehr als 1,6 Promille).
Charaktertest für Trunkenheits- Fahrradfahrer:
Der Gutachter der MPU unterscheidet grundsätzlich nicht mit welcher Art von Fahrzeug Sie Ihre Trunkenheitsfahrt begangen haben.
Grundsätzlich müssen Sie verantwortungsbewusst mit Alkohol umgehen können, wenn Sie als Führerscheinbesitzer die Fahrerlaubnis behalten möchten.
Wichtig:
Wurden Sie bereits wegen einer Trunkenheitsfahrt bestraft, und wurde jetzt bei der „Promille- Fahrradfahrt eine hohe Blutalkoholkonzentration festgestellt, geht der Gutachter der MPU davon
aus, dass Sie wussten, dass Sie zuviel getrunken haben und anstelle Ihres Autos absichtlich das Fahrrad genutzt haben.
Nach Ansicht des Gutachters sind Sie eine potentielle Gefahr für die Sicherheit im Straßenverkehr. Blutalkoholkonzentrationswerte über 1,6 Promille setzen Trinktraining, hohe Alkoholverträglichkeit und Alkoholgewöhnung voraus. Dieses führt zu Selbstüberschätzung.
Folgend gibt es für Trunkenheits- Fahrradfahrer weder Milde noch gesonderte Testverfahren.
Im Gegenteil: Promille- Radfahrer werden noch strenger geprüft alsandere, da der Gutachter davon ausgeht, dass eine Trennung von Trinken und Straßenverkehr immer noch nicht akzeptiert und gelernt
wurde.